Entwicklung des Reaktors

Reaktor 1

Die Frage, die sich jeder jetzt zuerst stellt, ist natürlich: Warum nicht einfach einen Kühler kaufen, anstatt selbst herzustellen?

Der Grund weshalb ich nicht einfach einen Flüssig-Stickstoff Kühler kaufte, ist die Verfügbarkeit. Der einzige große Hersteller für Extreme Overclocking Hardware ist K|NGP|N mit seiner Fimra Kingpincooling. Seine Produkte sind gut, aber der Versand aus Taiwan dauert entsprechend lang. Hinzu kommen noch Einfuhrgebühren. Also war das leider keine Option für mich.

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Reaktor 1 bereit für den ersten Test

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Montiert und Isoliert

…auf einem Maximus XI Extreme und I9-9900k.

Die zum damaligen Zeitpunkt besten Kühler waren von Roman Hartung, der als der8auer bekannt ist. Er hat Kühler entwickelt, die weltweit als die Besten anerkannt wurden. Das Problem ist nur, dass er keine Kühler mehr herstellt und wer einen besitzt, verkauft diesen auch nicht. Also führte nichts an der Entwicklung eines eigenen Kühlers vorbei. Das Know How hatte ich dazu, also startete ich mit ersten CAD-Entwürfen.

 
 

Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich noch nicht einmal mit Flüssig-Stickstoff übertaktet. Es war also ein gewagtes Vorhaben, einen Kühler für eine Substanz zu fertigen, mit der ich noch nie gearbeitet hatte. Ein weiteres Problem ist, dass man überhaupt keine Literatur dazu findet, wie ein derartiger Kühler auszusehen hat. Anhaltspunkte für mich waren: Bereits entwickelte Kühler und mein Verständis davon, wie etwas auszusehen hat, das kühlt.

Die Abmaße des Kühlers waren durch den CPU-Sockel gegeben. Berücksichtigen muss man noch die Isolierung, die um den Kühler passen muss. Also muss man den Platz so effektiv nutzen, wie nur möglich.

Ein LN2 Kühler sollte ein zwei wichtige Anforderungen erfüllen:

  1. Er sollte schnell runterkühlen.

  2. Die Temperatur unter last gut halten

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Vom CAD in die Produktion

um den Kühler fertigen zu können wurde eine technische Zeichnung angefertigt, sodass die Fertigung reibungslos und fehlerfrei von statten gehen konnte.

Das klingt nicht viel, ist es aber! Um die Temperatur zu halten, während die CPU unter Last steht, benötigt man viel Masse, die sehr kalt ist und zugleich eine Kühl-Struktur, die die zugeführte Wärme schnell abgibt. Um schnell runterzukühlen (also auf -196° C) ist es vorteilhaft, wenig Masse zu haben, die man kühlen muss.

Der erste Kühler hatte dementsprechend eine Struktur, bestehend aus einer großen Kernloch-Bohrung, umgeben von vielen einzelnen Bohrungen. Den Kühler testeten wir auf dem damaligen Topmodell, dem I9-9900k. Das Ergebnis unseres Tests war, dass der Kühler die Leistung damaliger Mittelklasse Modelle erreichte, sie jedoch nicht übertraf. Deshalb überarbeiteten wir die Innenstruktur in einer Version 1.1. Darüber könnt ihr mehr in dem Artikel zu Version 1.1 erfahren.

Pascal Börner